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Pilzvergiftungen

Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen!

Alle Jahre wieder hört oder liest man von Pilzvergiftungen mit zum Teil tödlichem Ausgang. Ein großer Teil davon ist auf Unkenntnis zurückzuführen, da Pilze sorglos gesammelt und unbedacht verzehrt werden.

Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung

  • ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen
  • rufen Sie eine örtliche Giftinformationszentrale an (Giftnotruf im deutschsprachigen Raum)
  • andere Betroffene beruhigen
  • Reste des Sammelgutes, der Mahlzeit und des Erbrochenen sichern.
  • wenn die Mahlzeit weniger als 5 Stunden zurückliegt, bei sich und anderen Betroffenen Erbrechen herbeiführen.

Die Gefahr einer Pilzvergiftung besteht auch, wenn von mehreren Personen nur eine Symptome einer Pilzvergiftung zeigt, da auch individuelle Vergiftungserscheinungen und Unverträglichkeiten möglich sind.

Was ist eine Pilzvergiftung?

Von den derzeit bekannten mehr als 5000 mitteleuropäischen Großpilzen gelten etwa 150 Arten als giftig oder giftverdächtig. Einige dieser Arten gelten als tödlich giftig.

Eine Pilzvergiftung ist definiert als “Auftreten von gesundheitlichen Störungen nach dem Verzehr einer als giftig beschriebenen Pilzart”.

Bis heute ist bekannt, dass es verschiedene Arten von Pilzvergiftungen gibt, die durch unterschiedliche Substanzen ausgelöst werden und unterschiedlich verlaufen. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen

  • Vergiftungssyndromen mit langer Latenzzeit (4 Stunden – mehrere Tage) und
  • Vergiftungssyndromen mit kurzer Latenzzeit (15 Minuten – 4 Stunden)

unterschieden. Die gefährlicheren Vergiftungsarten sind in der ersten Gruppe zu finden, da das Auftreten der Symptome oft nicht mehr mit den zuvor verzehrten Pilzen in Verbindung gebracht wird und die Substanzen schwere Organschäden verursachen können.

Wie erkennt man eine Pilzvergiftung?

Wenn Sie nach dem Verzehr von Pilzen eines der folgenden Symptome bei sich feststellen, kann es sein, dass Sie eine Pilzvergiftung haben: Magendruck, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche, Schwindel, Rauschzustände.

Die Symptome können fast unmittelbar nach dem Verzehr auftreten, aber auch erst Stunden oder Tage später. Die Zeit bis zum Auftreten hängt davon ab, welche Pilze in welchen Mengen verzehrt wurden.

Wenn Sie also nach dem Verzehr von Pilzen eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich feststellen, sollten Sie sich sofort an eine Giftinformationszentrale (Giftnotruf im deutschsprachigen Raum) in Ihrer Nähe wenden. Es ist ratsam, Pilzreste, aber auch Erbrochenes für eine spätere Bestimmung der verzehrten Pilze durch einen Pilzsachverständigen bereitzuhalten. Je nach Art der verzehrten Pilze sind unterschiedliche Gegenmaßnahmen angezeigt.

Wie kann man einer Pilzvergiftung vorbeugen?

Grundsätzlich gilt: Sammeln und verzehren Sie nur Pilze, die Sie selbst sicher bestimmen können! Alles andere ist gefährlicher Leichtsinn und kann im Zweifelsfall tödlich enden.

Wenn sie einen Pilz nicht absolut sicher bestimmen können, haben sie die Möglichkeit, einen anerkannten Pilzsachverständigen (LINK) in ihrer Nähe aufzusuchen.

Lassen Sie sich vor allem nicht von „Pilzkennern“ helfen, die Ihnen bei der Suche begegnen. So wurde uns auf Exkursionen schon der Gallenröhrling als Steinpilz und der Falsche Pfifferling als Echter Pfifferling „verkauft“.

Auch wenn man den Pilz gut kennt, sollte man jeden einzelnen Fruchtkörper vor dem Verzehr prüfen. Dabei prüfen sie nicht nur, ob es sich um eine essbare Art handelt, sondern auch, ob die Exemplare nicht schon angefangen haben, sich zu zersetzen. Zu alte Pilze können eine Lebensmittelvergiftung verursachen. (Sammelhinweise beachten)

Welche Vergiftungsarten gibt es?

Pilzvergiftungen haben viele Gesichter und lassen sich in folgende Kategorien einteilen, von denen die wichtigsten auf den folgenden Seiten beschrieben werden:

  • Unechte Pilzvergiftungen
  • Allergien
  • Magen-Darm-Vergiftungen
  • (Tödliche) Vergiftungen mit Organschäden
  • Psychotrop wirkende Pilze
  • Pilze, die sowohl den Magen-Darm-Trakt als auch das Nervensystem schädigen angreifen
  • Vergiftungen bei gleichzeitigem Alkoholkonsum